Wenn mich früher jemand gefragt hat, was ich bin, dann habe ich meistens im Spaß geantwortet "Überlebenskünstler". Tatsächlich habe ich mich oft so gefühlt. Ich gehörte zu denen, die am Ende der Schule einfach nicht wissen, was sie werden wollen. Und so habe ich erst mal den "falschen" Beruf gelernt und auch danach nicht aufgehört Dinge zu tun, die mir überhaupt nicht entsprachen, und die natürlich erfolglos blieben. Obwohl meine  Selbstzweifel dardurch immer größer wurden, gab ich die Sehnsucht danach, meine Berufung zu finden, nie auf und blieb damit unbewusst mir selbst treu. Heute weiß ich, dass es keine falschen Wege gibt. Die vielen Niederlagen waren nötig, da ich sonst irgendwo "hängen geblieben" wäre. So fühlte ich mich jedoch immer wieder angetrieben weiter zu suchen und noch etwas zu probieren. 

Es war schließlich ein kleines Buch ("Die Gottesgabe"), das mir völlig unerwartet eine Welt offenbarte, die für mich bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht existierte. Von da an begann ich alles zu lesen, was ich über Spiritualität finden konnte und buchte die ersten Seminare im Heilen. In gegenseitigen Übungen geschah es dann plötzlich immer wieder, dass meine Hände heiß wurden und zu kribbeln anfingen. Das positive Feedback der Teilnehmer, dass durch meine Hände eine besondere Energie fließt, bestärkten mich diesen Weg weiter zu gehen.

 

Ein Weg der Liebe und Dankbarkeit

Mit meinen Händen heilsam zu arbeiten ist für mich ein Weg der Liebe, den ich begonnen habe zu gehen. Liebe zu den Menschen, die zu mir kommen und sich von mir behandeln lassen, und Dankbarkeit darüber, welches Vertrauen daraus entsteht, dass sie mich Teil ihres Heilungsweges werden lassen.

Gerade in Situationen, in denen Worte keine Hilfe mehr sind, kann Handauflegen Räume erreichen, die durch nichts anderes erreicht werden können.
— Anne Höfler